Spitzwegerich (Plantago lanceolata) – vielseitiges Wildkraut

21.07.2025

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eines der bekanntesten Wildkräuter und ein treuer Begleiter auf Wiesen und Wegrändern. Er gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) und ist sowohl in der Volksheilkunde als auch in der Wildkräuterküche geschätzt. 

Bestimmungsmerkmale

  • Wuchsform: Mehrjährige, rosettenbildende Pflanze, 15–40 cm hoch.

  • Blätter: Schmal-lanzettlich, stark parallel geadert, in einer grundständigen Rosette.

  • Blüten: Kleine, unscheinbare, weißlich-bräunliche Blüten, dicht in einem walzenförmigen Ährenstand auf langen, blattlosen Stielen.

  • Besonderheit: Die Blattadern sind faserig – beim Abreißen hängen sie wie Fäden heraus.

Inhaltsstoffe

Der Spitzwegerich enthält eine Reihe wertvoller Wirkstoffe:

  • Schleimstoffe (lindernd, reizstillend)

  • Iridoidglykoside wie Aucubin (entzündungshemmend, antibakteriell)

  • Gerbstoffe (zusammenziehend, adstringierend)

  • Flavonoide (antioxidativ)

👉 Diese Inhaltsstoffe machen ihn sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Küche interessant.

Vorkommen

  • Lebensraum: Wiesen, Wegränder, Parks, Gärten – von der Ebene bis ins Gebirge.

  • Boden: Bevorzugt nährstoffreiche, mäßig trockene bis frische Böden.

  • Verbreitung: Fast in ganz Europa, sehr häufig und kaum zu verfehlen.

Verwechslungsmöglichkeiten

  • Breitwegerich (Plantago major) → rundlichere Blätter, breiter und kürzer.

  • Mittlerer Wegerich (Plantago media) → eiförmig-elliptische Blätter, behaart.
    👉 Alle Wegerich-Arten sind essbar, die Verwechslung mit ihnen ist also unbedenklich.

Verwendung in der Küche

  • Frische Blätter: Mild-würzig, leicht pilzartig im Geschmack → ideal in Salaten, Kräuterquark, Smoothies.

  • Gekochte Blätter: Eignen sich wie Spinat oder als Füllung in Kräuterpfannkuchen.

  • Knospige Blütenstände: Können wie Gemüse in Butter angebraten oder als würzige Beigabe in Gerichten genutzt werden (nussig-pilzartig).

  • Tee: Aus getrockneten Blättern zubereitet – traditionell gegen Husten und Reizungen.

FAQ

Kann man Spitzwegerich roh essen? 

Ja, junge Blätter schmecken mild und passen gut in Salate oder aufs Butterbrot. Ältere Blätter sind eher zäh und eignen sich besser gekocht.

Welche Wirkung hat Spitzwegerich? 

Er wirkt reizlindernd, entzündungshemmend und antibakteriell. Deshalb wird er häufig bei Husten oder Insektenstichen verwendet.

Kann man Spitzwegerich mit anderen Wegerich-Arten verwechseln?

Ja, aber alle Wegeriche sind essbar – eine Verwechslung ist also unproblematisch.

Fazit: Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist ein echtes Allroundkraut. Er ist leicht zu erkennen, weit verbreitet und lässt sich sowohl als Heilpflanze als auch in der Wildkräuterküche vielseitig nutzen. Ein Wildkraut, das wirklich in keinen Sammelkorb fehlen sollte! 

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