Zarter Gauchheil (Anagallis tenella), Moorbeet, Moorkübel

28.07.2025

Eine kleine Kostbarkeit fürs Moorbeet:

Der Zarte Gauchheil (Anagallis tenella) ist eine unscheinbare, aber faszinierende Pflanze, die in Mitteleuropa fast nur noch in speziellen Lebensräumen vorkommt. Wer sich mit Moorbeeten oder Moorkübeln beschäftigt, findet in ihm eine filigrane Besonderheit, die für Liebhaber:innen feuchter Standorte spannend sein kann. 

Bestimmungsmerkmale

  • Wuchsform: Kriechende, dünne Stängel, die bis zu 20 cm lang werden und zierlich über den Boden ranken.

  • Blätter: Gegenständig, klein, rundlich-oval, meist nur wenige Millimeter groß.

  • Blüten: Zartrosa bis hellviolett, rund 6–8 mm im Durchmesser, mit fünf Blütenblättern. Die Blüte wirkt fast durchsichtig und erscheint im Frühsommer.

  • Besonderheit: Die Pflanze wächst sehr niedrig und bildet zarte Matten – ideal für feuchte, offene Stellen.

Inhaltsstoffe

Der Zarte Gauchheil gehört zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae) und enthält, ähnlich wie der bekannte Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis), verschiedene Saponine und Bitterstoffe.

  • Saponine: können leicht giftig wirken und reizen Schleimhäute.

  • Bitterstoffe: sorgen für den charakteristischen herben Geschmack.
    👉 Hinweis: Der Zarte Gauchheil ist nicht essbar und sollte nicht als Heilpflanze verwendet werden. Er ist in erster Linie eine botanische Besonderheit!

Vorkommen

  • Lebensraum: Feuchte bis nasse, nährstoffarme Standorte wie Moore, Moorwiesen, moorige Bachränder.

  • Verbreitung: In Mitteleuropa selten geworden, vor allem in Nordwest-Europa (z. B. Irland, Schottland, Benelux, Norddeutschland).

  • Standortansprüche: Liebt saure, torfige Böden und verträgt Staunässe sehr gut – typische Moorpflanze.

FAQ

1. Ist der Zarte Gauchheil essbar?

Nein, er ist nicht essbar. Aufgrund der enthaltenen Saponine gilt er als leicht giftig und sollte weder roh noch verarbeitet gegessen werden.

2. Ist der Zarte Gauchheil geschützt?

Ja, in vielen Regionen gilt er als stark gefährdet oder geschützt. Das Sammeln in der Natur ist deshalb nicht erlaubt. Wer ihn kultivieren möchte, sollte auf Nachzuchten aus dem Fachhandel zurückgreifen.

3.  Wie lässt sich der Zarte Gauchheil im Garten kultivieren?

Am besten im Moorbeet oder Moorkübel mit anderen Moorpflanzen. Der Standort sollte:

  • dauerhaft feucht bis nass sein,

  • torf- oder torfersatzhaltiges, saures Substrat bieten,

  • möglichst sonnig bis halbschattig liegen.

4. Wie pflege ich den Zarten Gauchheil im Moorkübel? 

  • Substrat: Mischung aus Weißtorf oder torffreiem Moorbeetsubstrat.

  • Wasser: Möglichst kalkarmes Wasser (Regenwasser) verwenden und den Wasserstand konstant hochhalten.

  • Gesellschaft: Passt gut zu anderen Moorpflanzen wie Sonnentau, Sumpfcalla oder Wollgras.

  • Pflege: Braucht kaum Pflege, außer dass der Wasserstand nie austrocknen darf. Düngen ist nicht nötig, da die Pflanze nährstoffarme Bedingungen bevorzugt.

  • 5. Blüht der Zarte Gauchheil auch im Kübel?

    Ja, bei guten Bedingungen bildet er im Sommer seine feinen rosa Blüten. Sie sind klein, aber im Moorbeet ein echter Blickfang.

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